Mit New Work erfolgreich in die Zukunft gehen
23 November, 2022
In dieser Episode haben wir uns mit Paul Stanzenberger von „teamazing“ unterhalten. Paul ist der Gründer und Geschäftsführer von „teamazing“, einem Anbieter für Online- und Offline-Teambuilding aus Graz. „teamazing“ ist in Österreich, Deutschland und den USA vertreten, zu den Kund_innen gehören Amazon, Meta, Google, ESA uvm.
Tante Edith und die Schnitzeljagd
Paul organsierte schon als Student gerne Schnitzeljagden, welche so gut ankamen, das phasenweise bis zu 80 Personen mitgemacht haben. Seine Tante Edith ermutigte ihn dann dazu ein Unternehmen zu gründen. Da der Teambuilding-Bereich sich über die letzten 20 Jahre wenig weiterentwickelt hat ergriff Paul seine Chance und gründete „teamazing“. Aufgrund der Covid-19 Pandemie begann „teamazing“ neben den Offline-Teambuildings auch Online-Teambuildings anzubieten. Interaktion gilt hier als besonderes Werkzeug der Online-Veranstaltungen: von Kettenreaktionen mit Alltagsgegenständen bis zu gemeinsame Online-Spiele ist alles möglich. Speziell Firmen-Weihnachtsfeiern, die aufgrund der Abstandsregelungen nicht regulär möglich gewesen wären, profitierten davon auch online eine unterhaltsame Weihnachtsfeier erleben zu können. Durch diesen innovativen Schritt konnten sie im Jahr 2020 150-mal in Unternehmen Weihnachten feiern. Damit kam auch die erste große Sichtbarkeit mit Beiträgen auf Galileo und dem ORF.
Fokus auf Online statt Offline-Teambuilding
In diesem Artikel spricht unser Podcast-Gast Paul Stanzenberger darüber, dass sich die Arbeitswelt immer mehr ins digitale entwickelt und somit besondere Fähigkeiten von Unternehmen und deren Führungskräften benötigt werden. Allen voran nennt er Empathie als Fähigkeit- denn ein Gefühl für Gesprächspartner_innen zu bekommen ist online weit komplexer als offline. Virtuelle Teams sowie deren Führungskräfte müssen aufgrund der sich ständig verändernden digitalen Welt anpassungsfähig sein. Als letzten Punkt nennt Paul das Leadership per se: Management, das können viele Unternehmen schon, doch Mitarbeitende für ihr Tun zu begeistern ist noch einmal ein anderes Thema.
New Work und die Welt ein kleines Stück besser machen
Wenn man über Future Skills spricht, kommt man nur schwer an New Work vorbei und daher sind die folgenden Trends sind für Paul bedeutsam. Paul nennt das englische Wort Purpose, also die Bestimmung, welches ein New Work Trend ist, der schon fast etwas ausgelutscht wirkt, aber seine Daseinsberechtigung hat. Denn oft unterschätzt man wie notwendig es ist zu wissen, was die jeweilige Bestimmung eines selbst ist sowie was die Bestimmung des Unternehmens ist, in dem man arbeitet. Durch die eigene Bestimmung ist es möglich zu erkennen was der persönliche Beitrag dazu ist die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Flexibilität spielt dort eine Rolle, wo Menschen den Ort und die Zeit frei bestimmen können an denen sie arbeiten. Vor allem in Zeiten von Remote Work wird diese Flexibilität immer greifbarer und notwendiger. Die meiste Zeit des Tages verbringt man mit den eigenen Kolleg_innen, weshalb die Teamfähigkeit umso wichtiger ist. Daran wird sichtbar wie essenziell Teambuilding ist und das die Freude zur Arbeit dazugehören muss.
Was empfiehlt Paul seinem 18-jährigen ICH?
„Zieh nie ein Hemd an, wenn du kein Hemd anziehen willst.“ Damit spricht Paul darüber, dass die Kleidung wichtig ist, um sich auch echt zu fühlen und sich nicht für Situationen zu verstellen. Er empfiehlt auch seinem 18-jährgen ICH, dass es gerade in den ersten Berufsjahren gut ist, nicht zu sehr auf Geld und Status zu achten, sondern sich damit zu befassen unter welcher Führungskraft man arbeitet. Da man gerade in den ersten Berufsjahren Prägendes lernt ist es notwendig eine inspirierende, großartige Führungskraft als Mentor_in zu gewinnen.
Welches Buch empfiehlt Paul?
Als Buch, von dem man lernen kann, nennt Paul das Werk von Gerald Hüther mit dem Titel „Würde“. In diesem Buch geht es darum sich selbst und als Mensch würdig zu sein. Wenn man das versteht, dann hat man es leichter im Leben und macht sich weniger Gedanken darüber anderen zu gefallen.
Wie geht es weiter?
Jeden Monat setzen wir uns mit spannenden Persönlichkeiten zusammen, um relevante Themen der Arbeit, LifeDesign und Future Skills zu besprechen. Sei also dabei, wenn wir gemeinsam darüber reden, was wirklich wichtig ist, nämlich der gemeinsame Fortschritt!
Wenn dieser Beitrag Dein Interesse geweckt hat, dann sieh Dir die aktuelle Podcast-Folge auf Youtube an.
Podcasts sind nicht dein Ding?
Keine Sorge! Wir haben für dich das Gespräch mit Paul Stanzenberger auch schriftlich. Hier im Anschluss findest du den Podcast als Interview.
Arno Kersche
Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von TalkTheTalk. Mein Name ist Arno Kersche und ich bin hier heute mit Paul Stanzenberger, Gründer und CEO von Teamazing. Teamazing ist der größte Anbieter für Teamentwicklung im deutschsprachigen Raum. Paul kann man das so sagen?
Paul Stanzenberger
Das weiß ich nicht genau, weil dieser Markt nicht ganz genau zu definieren ist, was jetzt zur Teamentwicklung dazugehört. Da gehören dann vielleicht auch alle Bowling Läden dazu die Teambuilding anbieten in Form von Bowling spielen. Aber wir sind auf jeden Fall, was Online-Teambuilding angeht, unter den Top drei in Europa und haben auch schon einen guten Stand in Amerika. Wir haben dort Kunden wie Amazon zum Beispiel welche bei uns Online-Teambuilding machen. Und ja, das auf jeden Fall in Österreich im Offline-Teambuildingbereich im Segment der betreuten Teambuilding sind wir ganz sicher die größten in Österreich und Deutschland. Da gibt es aber in Deutschland auch einige, die im offline Teambuilding-Bereich auch sehr groß sind.
Arno Kersche
Noch. Also bis sie von euch überholt werden.
Paul Stanzenberger
Ja, unser Fokus liegt tatsächlich nicht so sehr im Offline-Teambuilding nämlich deswegen, weil wir einfach im Online-Teambuilding die Zukunft für uns sehen, und wir da irrsinnig stark sind. Und ja, alles, was Remote Work, virtuelle Teams, virtuelle Arbeitsplätze, alle diese Themen, die sind für uns natürlich aktuell ganz, ganz spannend, weil wir uns da gut auskennen.
Arno Kersche
Und genau diesem Thema widmen wir uns ja heute. Und da starte ich gleich mit der ersten Frage: Wie bist du damals auf die Idee gekommen, dieses Unternehmen zu gründen?
Paul Stanzenberger
Also das war in der Studienzeit 2014 mit Freunden, das wir einfach gerne Schnitzeljagden erstellt und gemacht im Freundeskreis und dann sind irgendwie schon 80 Leute mit uns durch die ganze Stadt gehirscht und haben lustige Spiele absolviert. Und irgendwann hat einmal die Tante Edith gesagt: Hey, das funktioniert so cool, das ist lustig, warum bietet ihr das nicht als Teambuilding-Alternative für Unternehmen an? Dann sind wir auch draufgekommen das, in den letzten 25 Jahren sich im Teambuilding-bereich wenig getan hat. Man geht noch immer Floß bauen und macht die ganzen Klassiker. Da haben wir mit neu entwickelten kreativen Spielen dann einfach frischen Wind reingebracht. Und das ist so relativ gut gegangen. In den ersten Jahren von 2014 bis 2019 waren wir dann auch die größten in Österreich und haben auch einen Standort in Wien und in Deutschland also in München aufgemacht. Da waren wir dann so ungefähr das Kernteam, da gehörten dann noch immer drumherum, ganz viele Freelancer und fallweise Beschäftigte dazu. Und im Kernteam waren wir dann so um die zehn, zwölf Leute und dann ist Corona gekommen, von einem Tag auf den anderen. Wirklich also jetzt kann ich drüber lachen, aber das war in der Zeit wirklich hart. Wo wir dann nicht nur keine Anfragen mehr bekommen haben. Mit 13 März war das dann ganz offiziell, nämlich auch alle Events, Veranstaltungen, alle Trainings, Workshops, wirklich alles war dann weg. Und wir haben uns da dann über Wasser halten müssen mit, Gott sei Dank sind wir Österreich, Kurzarbeit, Kredit usw. Da haben wir dann auch eine Terrasse gebaut in Graz, in unserem Büro, es war uns so ein bisserl langweilig und wir haben dann angefangen einfach ja mit Online-Teambuilding bisserl herumzuexperimentieren. Das war etwas ganz Eigenes für sich. Denn nicht mal wir haben uns das vorstellen können, dass das funktionieren kann. Wie kennen wir Teambuilding? Das lebt von der Interaktion, von dem menschlichen Miteinander. Wie kann man das online machen? Und dann sind wir draufkommen, dass das sehr gut funktioniert, nämlich mit sehr interaktiven Spielen, wo die Leute bei sich zu Hause mit den Dingen, die sie rundherum haben, Dinge machen können, bei denen sie einander brauchen. Zum Beispiel eine Kettenreaktion, die Standortübergreifend ist, wo bei jedem zu Hause wirklich alles rundherum fliegt und dann die Kettenreaktion virtuell von Wien nach Klagenfurt geht und so weiter.Und dort dann geht die Kettenreaktion weiter. Da haben wir einfach Spiele entwickelt, die sehr gut funktionieren. Wir haben dann auch angefangen, wirklich technische Spiele, Online-Teambuilding Spiele zu bauen und haben auch gemerkt, dass wir haben Softwareentwickler im Team haben, die davor als Quereinsteiger in den Teambildung Bereich gewechselt sind und die jetzt ihre Developer Skills bei uns einsetzen können. Und den Durchbruch haben wir dann Ende 2020 geschafft mit dem roten Mascherl um unser Online-Teambuilding als Weihnachtsfeier, wo wir in drei Wochen 150-mal Weihnachten gefeiert haben. Wir waren bei Galileo, waren beim ORF, in allen Zeitungen und da haben wir dann eben, ganz viele großartige, großartige internationale Konzerne als Kunden gewonnen. Google, Meta, Amazon, auch die ESA macht mit uns auch Online-Teambuilding. Also alle die Unternehmen, die ganz viele virtuelle Teams haben, das heißt Mitarbeitende, die Standortübergreifend arbeiten und die sich einfach im täglichen Arbeitsalltag nicht so oft sehen und irgendwo dann die Verbindung zueinander verlieren, wo ja neue Mitarbeiter_innen nicht gscheit ongeboardet werden können, weil sie einfach die Leute nicht kennenlernen, nicht sehen. Und die haben dann einen großen Fokus auf Online-Teambuilding gesetzt und buchen dann uns.
Arno Kersche
Jetzt hast du schon etwas gesagt über virtuelle Teams, aber wie macht man das am besten? Wie macht man das am besten virtuelle Teams persönlich entwickeln zu können?
Paul Stanzenberger
Ich glaube, das Allerwichtigste ist, wenn man jetzt so eine Richtung einschlägt, und sich ansieht was für Fähigkeiten auch notwendig sind für virtuelle Zusammenarbeit, auch in Richtung Führungskräfte, was diese dafür brauchen. Ich glaube eine ganz wichtige Fähigkeit im virtuellen Setting ist Empathie, weil einfach das menschliche Gehirn durch dieses viereckige Kastl noch relativ wenig Informationen hergibt des Gegenübers, das heißt die Körpersprache zu deuten, z.B. die Mimik geht ein bisschen verloren durch die Pixel und einfach auch das Gespür für den anderen ist getrübt. So wie wir hier miteinander reden und sitzen das ist im virtuellen Raum einfach schwieriger zu antizipieren, mich in dich hineinzufühlen. Und da braucht es dann umso mehr Empathie, Rückfragen, auch die Motivation, verstehen zu wollen, wie es dir geht. Und das ist jetzt ein ganz wichtiger Fokus. Und das Zweite ist auch natürlich die Anpassungsfähigkeit, virtuelle Teams müssen sich ständig auf neue Umgebungen, neue Herausforderungen anpassen. Ich glaube das ist eine Entwicklung der volatilen Welt dieses Streben nach ständig Verbesserungen, Neuerungen und so weiter, wer sich da schwertut, der muss einfach an sich arbeiten. Das Dritte ist Leadership, andere zu begeistern das ist ja spezieller Fokus, den wir in der Führungskräfte-Entwicklung setzen. Also ich glaube, die letzten Jahre und damit verbunden dieses klassische Management, das hat die Menschheit schon ganz gut verstanden, das sollen wir auch mitnehmen, da ist viel Großartiges auch daraus für uns entstanden. Und wichtig ist es jetzt dann, dass die Führungskräfte auch andere begeistern können mit Ideen. Also inspirierendes Leadership.
Arno Kersche
Das ist spannend, weil all die Dinge, die du jetzt aufgezählt hast, das sind ja tatsächlich auch Future-Skills, also Empathie, Anpassungsfähigkeit, Leadership, Begeisterungsfähigkeit. Das sind ja die Skills, die die nächsten zehn, 25 Jahre ja am meisten gebraucht werden. Jetzt ist es für mich so, wenn wir über Future-Skills reden, da kommt man eigentlich an New Work nicht vorbei. Eine Frage ist: was sind so Trends, wo du sagst, okay, das sind New Work Trends, die du für die nächsten zehn Jahre siehst.
Paul Stanzenberger
Also allen voran das Thema Purpose, das ist zwar schon ein etwas durchgelutschtes Buzzword, aber ich glaube, es wird insbesondere auch der jungen Generation immer wichtiger. Also es ist schon jetzt wichtig, aber das wird uns einfach bleiben. Solange der Putin nicht den Gashahn zudreht, wird es wichtig sein, dass man einfach ein Gefühl hat, dass das, was man tut, die Welt zu einem besseren Platz macht. Also so mein Footprint, das, was ich hinterlasse. Ich habe die Welt ein bisschen besser gemacht und da muss jedes Unternehmen zu ihren Purpose finden, den sie auch irgendwo ausformulieren und entwickeln und ständig überall, auch mittransportieren. Ich glaube, ein weiterer ganz wichtiger Aspekt ist, eh so Richtung virtuelle Arbeit, die Flexibilität. Ganz trendig ist natürlich, dass Mitarbeitende von dort arbeiten wollen, wo sie gerade sind. Das kann sehr oft das Büro sein. Das wird auch von vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gewünscht. Das ist bei uns auch so wir haben komplett freigestellt, wo man und wann man arbeitet. Aber wir haben trotzdem eine gute Büro-Quote oder gut, eine, die allen gerecht wird, allen Anforderungen und wünschen. Aber ich glaube, da geht es um Flexibilität- das ist das Ziel und das können wir aus dem Management gut auch herleiten: Was ist meine Aufgabe? Was sind die Ergebnisse, die ich liefern soll und muss? Gut definierte Ziele und den Weg dorthin einfach freistellen und da gehört Arbeitszeit und Arbeitsort auch dazu und vielleicht auch so ein Thema im New Work Trend ist natürlich auch in der sozialen Bedürfnis-Ebene, einfach ein starkes Team, wo wir natürlich uns darin in einer ganz, wichtigen Rolle sehen. Denn das Team sind ja die Leute, mit denen man den meisten Alltag verbringt, die meiste Zeit verbringt man mit Teamkollegen. Und das müssen jene Menschen sein, mit denen ich mir auch wünsche, meinen Tag zu verbringen, also da geht es darum, persönliche Beziehungen aufzubauen, miteinander Spaß zu haben. Wir haben jetzt gerade, ich weiß nicht wer von den Zuseher_innen das alte Spiel vom Josef Hader, Stascheißer-Koarl kennt, das spielen wir jetzt seit kurzem in unserem Büro, also das sind einfach so Dinge, wo dann alle eine Gaude haben, wenn irgendwer wieder irgendwen schießt. Und ja, spaß gehört ganz, wesentlich dazu. Diese drei Dinge, diese Trends, die sind ganz, ganz wesentlich.
Arno Kersche
Jetzt haben wir in die Zukunft geschaut oder eigentlich, was jetzt schon wichtig ist, aber auch zukünftig wichtig sein wird. Jetzt vielleicht eine ungewöhnliche Frage: wenn du jetzt durch Graz gehen würdest, und dir würde der 18-jährige Paul begegnen, also dein 18-jähriges Ich? Was würdest du dem 18-jährigen Paul so auf den Weg mitgeben?
Paul Stanzenberger
Ich glaube, als erstes würde ich ihm sagen: Paul, zieh nie ein Hemd an, wenn du kein Hemd anziehen willst. Ja, ich glaube, das habe ich einfach viel zu oft gemacht mich irgendwo in ein Fremdbild rein gezwängt, wo ich immer gedacht habe das ist ganz wichtig, dass ich dort professionell rüberkomme. Ich habe Hemden die habe ich gern an und auch zu gewissen Anlässen. Aber manchmal bin ich einfach auch gern im T-Shirt oder meistens im T-Shirt unterwegs. Und das ist voll in Ordnung so und da muss man sich nicht verstellen für die Situationen, nur weil man glaubt, dass das da jetzt gefordert wird. Und als nächstes, dem 18-jährigen Paul würde ich empfehlen einerseits mach dir keinen Druck wegen dem Studium und andererseits, die Jobs, die du mit in deinen Zwanzigern machst und wo du einfach Erfahrung sammelst für dein Leben, dass du in diesen Jahren insbesondere eine großartige Führungskraft hast. Das ist auch so in dem New Work Trend ganz, ganz wichtig, denn es hängt sehr, sehr viel von der Führungskraft ab. Da kann man sich viel abschauen oder auch nicht. Und das ist auch die Person, wo man in diesen Jahren einfach ganz viel mitnehmen kann in der eigenen Entwicklung. Und diese Jahre sind ja geprägt davon, dass man vielleicht die ersten Projekte macht, dass man irgendwie so eigenständiges Arbeiten lernt, dass man sieht, wie geht man mit Mitarbeiterinnen um? Insbesondere mit mir selbst? Wie wird mit mir umgegangen? Da kann sich sehr viel Selbstwert und Selbstvertrauen aufbauen. Wenn man eine gute Führungskraft würde ich in diesen Jahren weniger auf Gehalt, Karriereperspektiven usw. achten. Man sollte auf jeden Fall im Bewerbungsgespräch fragen wer ist meine Führungskraft? Wer ist die Person, mit der ich von der ich lernen soll und die sollte ich gut screenen und mir gut anschauen.
Arno Kersche
Mir gefällt dieser Gedanke sehr- von wem soll ich lernen? Und wir haben davor schon drüber geredet das wir ja auf Blinkist eine Playlist mit Buchempfehlungen von unseren Gästen haben. Und wenn man so an dieses Lernen denkt, was sagst du, was ist ein Buch, das du uns jetzt empfehlen würdest? Also von dem man lernen kann?
Paul Stanzenberger
Voll schwierige Frage, weil wir in unserem internen Train-the-trainer-programm, wo wir unsere eigenen Trainer_innen ausbilden und entwickeln, haben wir so eine Liste an Content, wo wir unseren neuen Mitarbeiter_innen sagen, das wäre ganz gut, wenn du davon einmal gehört hast. Aber wenn, wenn man mich jetzt so fragt, was einem breiten Publikum auch guttun würde. Jetzt vielleicht gar nicht so sehr speziell in der Teamentwicklung oder im Leadership. Dann würde ich sagen, das Buch von Gerald Hüther mit dem Titel Würde. Das beschreibt für mich sehr gut, worauf es beim Menschsein darauf ankommt, dem sich selbst würdig zu sein, dem Menschen gegenüber würdig zu sein. Ich glaube, wenn man, das versteht und sich diesem Thema widmet und auch das an sich heranlässt und reflektiert, dann hat man es erstens leichter im Leben, weil dann macht man sich keinen Druck, irgendwem gefallen zu müssen, oder irgendetwas sein zu müssen, sondern einfach sich selbst würdig zu sein und dieses sich selbst würdig zu sein das kann man selbst auch definieren. Und ja, es ist sehr philosophisch natürlich, es ist auch eine Sprache, die der Herr Hüther hier wählt, die nicht jedem gefällt, ganz klar, aber das ist mein Lieblingsbuch.
Arno Kersche
Verstehe ich ist auch auf meiner Liste. Sehr schön. Sehr, sehr schön, Paul, danke dir. Die Zeit ist verflogen.
Paul Stanzenberger
Ich weiß gar nicht wie lange wir jetzt gebraucht haben.
Arno Kersche
Danke dir, Paul. Und wenn ihr eure Skills weiterentwickeln wollt, dann besucht uns auf www.worklifelearn.com und vergesst nicht, diesen Kanal zu abonnieren, um regelmäßig genau diese spannenden Interviews zu bekommen, wie wir jetzt gerade mit Paul gehabt haben. Danke dir.
Paul Stanzenberger
Danke für die Einladung. Es war mir eine sehr große Ehre Arno.